Hector Berlioz · Schwerpunkt 2018-19 · 18 Konzerte
Die Wiener Symphoniker widmen in der Saison 2018-19 dem großen französischen Komponisten Hector Berlioz einen umfangreichen Schwerpunkt.
Mit diesem ambitionierten Projekt will das Orchester das hierzulande noch immer nicht ausreichend gewürdigte Schaffen von Berlioz als herausragendem Vertreter der französischen Romantik einem breiten Publikum nahebringen. Zu erleben sind dabei viele der bedeutendsten Berlioz-Interpreten des gegenwärtigen Musiklebens: Chefdirigent Philippe Jordan leitet vier der sieben Konzertblöcke. Außerdem vertreten sind Bertrand de Billy, Francois-Xavier Roth und Stéfane Denève. Als Solisten werden unter anderen Weltstars wie Thomas Hampson, Kate Aldrich, Bryan Hymel zu hören sein.
Wenige österreichische Orchester haben sich so um das Werk Berliozs verdient gemacht wie die Wiener Symphoniker: Mehr als 300 Mal standen seine Werke bereits auf dem Spielzettel. Nie zuvor aber hat sich das Orchester in einer solchen zeitlichen und programmatischen Verdichtung dem Werk des großen französischen Komponisten gewidmet.
Berlioz (1803 -1869) zählt mit seiner 1830 uraufgeführten Symphonie fantastique neben Franz Liszt als einer der Väter der „Programmmusik“ und zu den großen Erneuern der symphonischen Musik des 19. Jahrhunderts. Als Autor der ersten großen Instrumentationslehre legte Berlioz zudem die wichtigen praktischen Fundamente für die Entwicklung des modernen Orchesters.

„Berlioz ist für mich eine der faszinierenden Persönlichkeiten der Musikgeschichte überhaupt. Er war vielseitig interessiert als Mittelpinkt eines romantischen Kreises um Victor Hugo, Honoré de Balzac und Eugène Delacroix und als Komponist Autodiktat – und das hört man. Er klingt wie kein anderer Komponist,“ erklärt Philippe Jordan. „Er ist ein Meister der Klangfarben, aber fast noch spannender ist, wie alles ständig im Fluss ist. Nichts wiederholt sich bei ihm, jede musikalische Idee wird ständig weiterentwickelt. Und immer spürt man unter der Oberfläche diesen großen ungezügelten romantischen Impuls – das Sehnende, das Drängende, das Suchende – der immer wieder und ganz plötzlich eruptiv hervorbricht. Die großen Besetzungen und die hohen technischen und interpretatorischen Anforderungen bedeuten, dass viele seiner Werke nicht immer ständig auf dem Spielplan stellen. Dieses Projekt wird uns wirklich alles abverlangen.“
Zu hören sind beim Berlioz-Fest der Wiener Symphoniker 2018-19 insgesamt acht Werke. Neben mittlerweile fest im Spielplan verankerten Werken wie Le Damnation de Faust oder Harold en Italie sind dann auch absolute Raritäten wie das lyrische Melodram Lélio ou Le retour à la vie oder der Liederzyklus Les Nuits d'été zu hören.
„Das Besondere an diesem Projekt für mich“, führt Intendant Johannes Neubert aus, „ist neben seinem Umfang vor allem seine außergewöhnlich hohe künstlerische Qualität. Das war nur möglich, weil hier wirklich alle Häuser an einem Strang ziehen – zur Bereicherung des Wiener Musiklebens. Ich hoffe sehr, dass das Publikum diese Chance ergreift, diese einmaligen Werke in einer selbst für Wien seltenen Konzentration von Spitzenmusikern zu hören.“