Piano meets percussion

3.10.2016

Mit ihrem Projekt Piano Meets Percussion eröffnen Sie die Kammermusikserie 2016-17 der Wiener Symphoniker. Was erwartet das Publikum?

Das Publikum erwartet zur Eröffnung Flip Philipp´s Overture for Hands, die er dem Ensemble quasi "auf den Leib" geschrieben hat. Eindrucksvoll verarbeitet er in seiner Musik turbulente Szenen und Impressionen einer bulgarischen Hochzeit in einzigartiger, rhythmisch packender Manier. Auf zwei Klavieren und mit perkussiven Klangfarbenreichtum werden im Anschluss Mussorgskys Bilder einer Ausstellung sowie Ravels La Valse und der Bolero in einem neun Arrangement von Thomas Schindl erklingen. Durch die farbenprächtige Instrumentierung entdecken die Zuhörer die Musik aufs Neue - ein einzigartiges Hörerlebnis. Das Ensemble präsentiert an diesem Abend auch ihre neue CD mit den Meisterwerken von Mussorgsky und Ravel.

Die Kombination mit Klavier und Schlagwerk ist ungewöhnlich. Was macht ihren Reiz aus und wie kam es zu dem Projekt?

Die Kombination wurde eigentlich von Béla Bartók ins Leben gerufen, der seine Sonate für 2 Klaviere mit Percussion versehen hat, aber damals bei Weiten nicht die Möglichkeiten erahnt hat, was alles möglich ist. Den Reiz unserer Besetzung macht eindeutig die Klangvielfalt und expressive Rhythmik der Perkussionsinstrumente aus, die obendrein die Musik von Ravel und Mussorgsky im Ausdruck und Charakter verstärken und die einzelnen Passagen unterstreichen. Das Projekt entstand - wie so oft - ganz zufällig aus einem Gespräch, wodurch sich bereits eine langjährige musikalische Freundschaft entwickelt hat.

Nach welchen Gesichtspunkten wählen Sie Ihr Repertoire aus?

Zuletzt wurden Klassik-Hits des 19. & 20. Jahrhundert in den Mittelpunkt gestellt - rhythmische Stücke mit einem Touch von Jazz (wie zuletzt auch Gershwins Rhapsody in Blue, dem Klavierkonzert in F und dem Amerikaner in Paris oder auch Bernsteins Candide Overture und seine Symphonic Dances from West Side Story) kommen unserer Ensemblebesetzung besonders entgegen.

Flip Philipp und Sie sind ja auch als Schlagwerker Mitglieder der Wiener Symphoniker. Aus Sicht des Orchestermusikers: was reizt Sie an der Kammermusik?

Kammermusik ist für uns die Königsindisziplin in der Musik. Durch die reduzierte Anzahl an Musikern ist jeder einzelne gefordert 100% aufmerksam dabei zu sein und die Musik mit seinem Charakter zu formen und zu prägen. Bei uns bekommt jedes Ensemblemitglied absolute Gestaltungsfreiheit - dies macht jeden Abend zu einem einzigartigen, spontanen Erlebnis bei dem niemand vorhersagen kann, wie das Stück am Ende ausgeht.

Auf welche anderen Konzerte des Zyklus freuen Sie sich besonders?

Alle Konzerte des Kammermusikzyklus' sind eine Besonderheit. Es gibt bei jedem Konzert etwas Neues zu entdecken und es ist spannend die Kolleginnen und Kollegen der Wiener Symphoniker auch in kleineren Besetzungen zu hören.

Concert

Am 10. Oktober startet das Liebkind der Wiener Symphoniker, der Kammerkonzerte-Zyklus, im Brahms-Saal des Musikvereins in die neue Saison. Eröffnen werden ihn das Ensemble Piano meets Percussion mit den vielfach preisgekrönten Pianistinnen Johanna Gröbner und Veronika Trisko und den Schlagwerkern der Wiener Symphoniker Thomas Schindl und Friedrich Philipp-Pesendorfer:

 

Musikverein Wien, Brahms Hall
Philipp-Pesendorfer, Schindl, Gröbner, Trisko / Philipp, Mussorgsky, Ravel
Musikverein Wien, Brahms Hall
Philipp-Pesendorfer, Schindl, Gröbner, Trisko / Philipp, Mussorgsky, Ravel