Die Saison 20-21

Die Saison 20-21

Aufbruch!
Geige

Aufbruch! 

Die kommende, 120. Spielzeit der Wiener Symphoniker steht als erste Amtszeit des neuen Chefdirigenten Andrés Orozco-Estrada gleichermaßen im Zeichen von Aufbruch und Rückbesinnung – Besinnung auf die historischen Wurzeln des 1900 ins Leben gerufenen Klangkörpers: Die Wiener Moderne. Aus diesem faszinierenden Erbe werden die Wiener Symphoniker ab der Saison 2020–21 verstärkt schöpfen, sind sie doch für die zwischen Spätromantik und Moderne changierende Klangkultur der Jahrhundertwende geradezu prädestiniert: Gegründet mit dem expliziten Auftrag auch zeitgenössische Musik aufzuführen, haben die Wiener Symphoniker in ihrer Frühphase viele der Hauptwerke der Wiener Moderne uraufgeführt und die wichtigsten heimischen und europäischen  Vertreter einem breiten Publikum näher gebracht.

Fest im Repertoire verankerte Meisterwerke wie Alban Bergs Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“ werden nun in der kommenden Saison ebenso zu erleben sein wie seltener gespielte Kompositionen von Erich Wolfgang Korngold, Alexander von Zemlinsky und Franz Schreker. Gemeinsam machen sie die Vielseitigkeit einer beispiellosen Blütezeit des Wiener Kulturlebens klingend erlebbar, die auch den neuen, von dem Wiener Design Studio „seite zwei“ entwickelten visuellen Markenauftritt des Orchesters beeinflusst hat. 

Richard Strauss

Mit dem Antrittskonzert des neuen Chefdirigenten Andrés Orozco-Estrada steht ein ganz besonderer Höhepunkt gleich zu Beginn der Saison 2020–21. Auch hier trifft die Neugier auf Ungehörtes auf Besinnung auf das historische Erbe. So wird neben Kompositionen Korngolds, die das Orchester zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus der Taufe gehoben hatte, auch die Uraufführung eines zu dem festlichen Anlass in Auftrag gegeben Neuen Werks der jungen niederländischen Komponistin Carlijn Metselaar zu erleben sein. Die ebenfalls auf dem Programm stehende Tondichtung „Ein Heldenleben“ verweist auf einen weiteren programmatischen Schwerpunkt der Wiener Symphoniker in der Spielzeit 2020–21. So wird sich Andrés Orozco-Estrada in seiner ersten Saison als neuer Chefdirigent verstärkt den großen Orchesterwerken Richard Strauss‘ zuwenden.

Neben dem „Heldenleben“ stehen bei späteren Gelegenheiten auch die Tondichtung „Don Juan“ und die „Rosenkavalier-Suite“ auf dem Programm. Ergänzt wird der Strauss-Schwerpunkt um eine Darbietung der „Metamorphosen“ unter der Leitung des Stargeigers Renaud Capuçon.

Andrés Orozco-Estrada im Musikverein

Joseph Haydn

Ein Gegenpol zu der expressiven Klangwelt von Spätromantik und Moderne findet sich in einem weiteren Schwerpunkt der Saison 2020–21: Mit der Hinwendung zur Musik Joseph Haydns spüren die Wiener Symphoniker und Andrés Orozco-Estrada den Feinheiten und der delikaten Transparenz der Tonsprache des Gründungsvaters der Wiener Klassik nach, der mit seinem unvergleichlich reichen symphonischen Schaffen bis heute zentraler Referenzpunkt der Musizierpraxis ist. Den Auftakt macht die Darbietung seines maßstabsetzenden Oratoriums „Die Schöpfung“ im Oktober 2020, und zum Ausklang der Saison ist acht Monate später Haydns 101. Symphonie mit dem Beinamen „Die Uhr“ zu erleben. Dazwischen bekommt das Publikum bei zwei weiteren Gelegenheiten die Möglichkeit, die Arbeit der Musikerinnen und Musiker an stilistischen und klanglichen Aspekten der Musik Joseph Haydns hautnah nachzuvollziehen. Bei zwei Terminen seiner neuen Reihe „Hauskonzerte“ wird Andrés Orozco-Estrada die „Feuer-Symphonie“ Nr. 59 und die Symphonie Nr. 60 „Il Distratto“ gemeinsam mit dem Publikum auseinandernehmen und wieder zusammensetzen.

Neue Formate

Die partizipativen „Hauskonzerte“ gesellen sich zu einer Reihe etablierter Konzertformate, mit denen die Wiener Symphoniker für mitreißende und außergewöhnliche Musikerlebnisse in ungewöhnlichem Rahmen sorgen. Die beliebten „Im Klang“-Konzerte, bei denen das Publikum mitten im Orchester Platz zu nimmt, müssen in der kommenden Saison zwar ebenso corona-bedingt pausieren wie die 19:00-Konzerte „WienerSymphoniker@7“ mit ihrem intimen Konzertausklang im Großen Foyer des Wiener Konzerthauses. Umso freudiger sehen wir einer weiteren Neuerung im dichten Konzertkalender entgegen: Im Juni 2021 lädt das Orchester gemeinsam mit seinem Chefdirigenten erstmals zu einem sommerlichen Proms-Konzert, bei dem sich der Große Saal des Wiener Konzerthauses in die Londoner Royal-Albert-Hall verwandelt.

Unterwegs in Wien und der Welt

Mit über 100 Auftritten in ihrer Heimatstadt bilden die Wiener Symphoniker auch in der kommenden Saison wieder das Fundament des symphonischen Lebens der Musikstadt Wien. Neben den Auftritten in den etablierten Konzertorten im Wiener Konzerthaus, dem Musikverein und dem Theater an der Wien sind die Musikerinnen und Musiker im Rahmen des WIR SIND WIEN.FESTIVAL an 23 aufeinanderfolgenden Tagen im Juni 2021 auch dezentral an ungewöhnlichen Orten in den 23 Wiener Gemeindebezirken zu erleben. Außerdem wird das Orchester wieder die großen populären Open-Air-Konzerte am Heldenplatz zum Fest der Freude am 8. Mai und das schon traditionelle Sommer-Open-Air im MQ spielen. Rund 70 Konzerte und Opernaufführungen im restlichen Österreich und auf internationalen Bühnen in Deutschland, der Schweiz, China, Japan und Südkorea zeugen von der großen Nachfrage nach dem zeitgemäßen Wiener Klang des Orchesters weit über die Stadtgrenzen hinaus. 

Open-Air-Bühne im Museumsquartier

Abonnements

Neben den von der Gesellschaft der Musikfreunde veranstalteten Zyklen im Musikverein, den Auftritten als Opernorchester im Theater an der Wien und als Orchestra in Residence der Bregenzer Festspiele bieten die Wiener Symphoniker auch in diesem Jahr wieder eigene Zyklen in Kooperation mit der Wiener Konzerthausgesellschaft an. Neben dem Zyklus „Wiener Symphoniker“ finden die erfolgreichen „Matineen“ mit Barbara Rett, sowie die feierlichen „Festkonzerte“ ihre Fortsetzung. Die erfolgreiche Musikvermittlungsreihe „Vorhören!“, die Konzerterlebnisse für die ganze Familie bietet, wird ebenso fortgeführt wie das etablierte „Kammermusik-Fest“, bei dem Musikerinnen und Musiker der Wiener Symphoniker im intimen kammermusikalischen Rahmen zu erleben sind. Aufgrund der aktuell geltenden Sicherheits-Vorkehrungen zur Pandemiebekämpfung finden die geplanten Konzerte der Reihe „WienerSymphoniker@7“ im regulären Konzertbetrieb ohne Ausklang im Großen Foyer jeweils um 19:30 statt. Alle Abonnements der Wiener Symphoniker sind ab sofort im Verkauf und können über das Ticket- und Service-Center des Wiener Konzerthauses unter 01/242002 und die Website www.wienersymphoniker.at gebucht werden, wo auch weitere Details zu den Programmen zu finden sind.