Jean-Yves Thibaudet

Artist in Residence 2016–17

„Die Freude, Brillanz und Musikalität seiner Interpretation darf man sich nicht entgehen lassen“, empfahl schon die New York Times: „jede Note, die er gestaltet, wird zur Perle.“ Jean-Yves Thibaudet, der so Gelobte, zählt ob der leichtfüßigen Eleganz, der außergewöhnlichen Palette von Klangfarben und der immensen interpretatorischen Poesie seines Spiels zweifelsohne zu den ganz großen Pianisten unserer Zeit.

Geboren wurde Thibaudet in Lyon, wo er mit fünf Jahren Klavierunterricht erhielt und mit sieben Jahren erstmals öffentlich auftrat. Mit zwölf Jahren ging er ans Pariser Konservatorium, wo er bei Aldo Ciccolini und Lucette Descaves, einer Freundin und Mitarbeiterin Ravels, studierte. Mit fünfzehn gewann er den Premier Prix du Conservatoire und drei Jahre später die Young Concert Artists Auditions in New York.

2001 ehrte ihn Frankreich mit dem angesehenen Chevalier dans l’Ordre des Arts et des Lettres. 2002 erhielt er den Premio Pegasus des Spoleto Festivals für seine künstlerischen Leistungen. 2007 verlieh man ihm den Victoire d’Honneur für sein Lebenswerk, die höchste Auszeichnung bei den französischen Victoires de la Musique. Und 2010 ehrte die Hollywood Bowl den Wahlamerikaner, als sie ihn für seine musikalischen Verdienste in die Hall of Fame aufnahm.

Neben Stilbewusstsein auf und auch abseits der Konzertbühne — Mode-Ikone Vivienne Westwood gestaltet seine Bühnenkleidung — zeichnet sich Thibaudet durch seine Neugier auf neue Erfahrungen aus. In den 1990ern spielte er den Konzertpianisten in Giordanos Fedora auf der Bühne der New Yorker Met; für verschiedene Hollywood-Produktionen lieferte er nicht nur den Soundtrack, sondern agierte auch vor der Kamera.

Als Artist in Residence der Wiener Symphoniker wird Jean-Yves Thibaudet 2016–17 sein Talent als Flaneur mit Tiefgang in insgesamt vier Projekten mit sieben Konzerten unter Beweis stellen. Mit Chefdirigent Philippe Jordan bestreitet er das traditionelle TV-Osterkonzert Frühling in Wien, am Programm steht u. a. Gershwins mitreißendes Concerto in F, gerühmt für die kongeniale Vermählung von klassischer Konzertform mit typisch amerikanischen Idiomen.

Grenzüberschreitend ist auch das zweite gemeinsame Programm mit Philippe Jordan: Beethovens Chorfantasie, die Elemente des konzertanten und des symphonischen Stils verschmilzt. Unter Emmanuel Krivine spielt er Edvard Griegs facettenreiches Klavierkonzert: ein im Charakter zwischen Schumann und Liszt changierendes Werk, das in seiner Farbenpracht und Eleganz Thibaudet geradezu auf den Leib komponiert zu sein scheint. Wie seine Vorgänger als Artist in Residence gestaltet auch Thibaudet gemeinsam mit Musikerinnen und Musikern aus dem Orchester als weiteren Saisonhöhepunkt einen Abend mit Kammermusik. In diesem Jahr auf dem Programm: Werke von Debussy, Schumann und Ravel.

Termine


"Frühling in Wien" - Das TV-Osterkonzert der Wiener Symphoniker
15./16. April 2017, 19.30 Uhr
Wiener Konzerthaus, Großer Saal

George Gershwin: Konzert in F für Klavier und Orchester


21./22. Juni 2017, 19.30 Uhr
Musikverein, Großer Saal

Ludwig van Beethoven: Fantasie für Klavier, Chor und Orchester c-moll op. 80 "Chorfantasie"


Kammerkonzert mit Mitgliedern der Wiener Symphoniker
18. Juni 2017, 19.30 Uhr
Wiener Konzerthaus, Mozart-Saal

Robert Schumann: Klavierquintett Es-Dur op. 44

Znaider_Nikolaj_by_Lars Gundersen
Artist in Residence 2018–19

Nikolaj Szeps-Znaider

Für Die Presse ist er „der beste Geiger der Welt":  Nikolaj Szeps-Znaider ist in der Konzertsaison 2018–19 Artist in Residence der Wiener Symphoniker und dabei sowohl als Geiger wie als Dirigent zu erleben.

Julia Fischer (c) Felix Broede
Artist in Residence 2017–18

Julia Fischer

Neben einem Abend mit Kammermusik, bei dem das Publikum die vielseitige Künstlerin auch als Pianistin erleben kann, stehen drei richtungsweisende Klassiker der Geigenliteratur im Mittelpunkt der Residence bei den Symphonikern.

 Pierre-Laurent Aimard
Artist in Residence 2015–16

Pierre-Laurent Aimard

Nikolaus Harnoncourt bezeichnete Pierre-Laurent Aimard als „eine Mischung aus interpretatorischen Genie und Wahnsinn“. Pierre-Laurent Aimard ist einer der interessantesten, feinsinnigsten und gleichzeitig radikalsten Pianisten unserer Zeit.