BEETHOVEN-ZYKLUS 2017/18

BEETHOVEN-ZYKLUS 2017/18

WIENER KONZERTHAUS

19. Dezember 2017

Philippe Jordan beim Dirigieren

Beethoven ist das A und O der Symphonik

Philippe Jordan hat schon bei seinem Antritt als Chefdirigent der Wiener Symphoniker betont, dass er mit dem Orchester unbedingt einen Beethoven-Zyklus verwirklichen möchte. „Beethoven ist das A und O der Symphonik. Diese Symphonien sind für jedes große Symphonieorchester ein wirklicher Prüfstein seiner Qualität“, sagt Jordan und kündigt an: „Wir werden aus dem Beethoven-Zyklus qualitativ anders herausgehen, als wir hineingekommen sind.“ 

Beethoven und Wien

Alle Beethoven-Symphonien wurden in Wien uraufgeführt. Einer zyklischen Aufführung kommt nicht zuletzt deshalb in dieser Stadt immer etwas Besonderes zu. „Wir haben auch dezidiert einen Wiener Weg gewählt, um uns auf diesen Zyklus vorzubereiten“, so Jordan, „ich habe, ganz bewusst, in Wien mit einem Schubert-Zyklus begonnen. Wir sind ein Wiener Orchester: Da kann der Weg zu Beethoven auch über Schubert fuhren, den wienerischen Klang und die Kultur der Phrasierung.“ 

Herausforderung ist das Pure und Klare

Dabei ist dem Dirigenten freilich klar, dass Beethoven „zwar das Tor zur Romantik geöffnet hat, aber letztendlich noch klassisch schreibt. Seine Musik ist offener, durchsichtiger und durchhörbarer – und damit auch heikler als die breiter orchestrierte Romantik. Die große Herausforderung ist für mich das Pure und Klare: dieses Maß, dass nichts zu viel und nichts zu wenig ist.“ Da habe der heutigen Musikergeneration „auch die Einsicht in die historische Aufführungspraxis viel gebracht. Wir spielen generell schlanker – auch bei Beethoven. Außer bei der Neunten werden wir bei den Streichern nur eine kleinere Besetzung haben. Dadurch sind wir agiler, flexibler.“ Da wurden sich sogar Beethovens berüchtigte Metronomzahlen umsetzen lassen. „Zum Großteil sind sie gut zu spielen. 

Beethoven-Gen des Orchesters

Philippe Jordan verbindet mit den Beethoven-Symphonien und Wien eine persönliche Erinnerung: „Das erste Mal hörte ich die Wiener Symphoniker im Konzert bei ihrem Beethoven-Zyklus in den achtziger Jahren im Musikverein. Dass ich diese Tradition nun selbst mit weiterschreiben darf, ist ein großes Gluck – und ein wirkliches Privileg.“ Er lässt sich auch vom Beethoven-Gen des Orchesters inspirieren: „Die Zusammenarbeit mit diesen Musikerinnen und Musikern ist wunderbar befruchtend – ich lerne ständig hinzu. Ich hoffe, dass es ein gegenseitiges Geben und Nehmen wird.“ Beethovens Musik sei „so reich, so komplex, dass man bei jeder Annäherung, jeder Beschäftigung, Neues entdecken kann – ja fast entdecken muss. Man wachst ständig in und durch die Arbeit an Beethoven – das macht ihn unter anderem so spannend.“ 

Los geht es im Wiener Konzerthaus mit der traditionellen Aufführungsserie der Symphonie Nr. 9 zum Jahreswechsel 2017/18. Sie ist der Auftakt zu einem Beethoven-Janner. Zu Neujahr wird der Neunten die Symphonie Nr. 2 vorangestellt, der Weg führt von festlichem D-Dur über pathetisches d-moll bis zum Hymnus der „Ode an die Freude“. Es folgt eine Kombination der „Pastorale“ (Nr. 6) und der „Apotheose des Tanzes“ (Nr. 7). Die „Eroica“ (Nr. 3) wird von der Symphonie Nr. 1 eingeleitet. Nach den Symphonien Nr. 8 und 4 bildet die Fünfte den Schlusspunkt des Zyklus, mit dem Philippe Jordan das Publikum auch mitnehmen will auf den symphonischen Weg durch das Leben des Menschen Beethoven: „Er war der ewig Zweifelnde, ewig Sich Überwerfende, ewig Schaffende, ewig Suchende. Das macht ihn modern, das macht ihn zeitlos. Das ist der Beethoven, der heute zu uns spricht.“

"So strahlend hat man das finale C-Dur selten gehört." 5 von 5 Sternen
Wiener Zeitung

"Euphorischer Jubel!" 5 von 5 Sternen
Kurier

"Meilenstein der Wiener Aufführungstradition"
Die Presse

"Beängstigend gut"
Der Standard